Jede Sportart bietet ein mehr oder weniger grosses Verletzungsrisiko. Beim Indoor Skydiving ist es tatsächlich so, dass nur wenige Unfälle bekannt sind, und bei denen handelt es sich lediglich um leichte Verletzungen oder Prellungen. Sie entstehen meist aufgrund von Unachtsamkeit oder ungeschicktem Verhalten. Indoor-Skydiving-Anlagen sind grundsätzlich sehr sicher, denn die Branche setzt strenge Sicherheitsstandards und -protokolle ein, um das Risiko von Unfällen so gering wie möglich zu halten.

 

Wir machen jährlich eine eigene Unfallauswertung. Im Jahr 2022 betrug der Verletzungsanteil bei unseren Angeboten insgesamt 0.052 Prozent. Diese Zahl beinhaltet sowohl den Erlebnis- als auch den Sportbereich. Erfreulich – aber aufgrund unserer zahlreichen proaktiven Massnahmen nicht wirklich überraschend –  ist, dass schwere Verletzungen (Krankenhausaufenthalte von einigen Tagen, Notoperationen oder auch lebenserhaltende Massnahmen mit längeren Genesungsprozessen) überhaupt nicht vorkamen und die meisten Verletzungen leichter Natur sind (keine Versorgung bis maximal ambulante medizinische Versorgung).

 

Falls Du also davon träumst, das Gefühl des freien Falls zu erleben, die Idee eines Sprungs aus einem Flugzeug aber beängstigend findest, kannst Du als ersten Schritt wichtige Erfahrungen beim Indoor Skydiving sammeln. Dank guter Vorbereitung und persönlicher Anleitung kannst Du ein unvergessliches Erlebnis in einem sicheren Umfeld geniessen.

 

Einer der wichtigsten Aspekte der Sicherheit beim Indoor Skydiving ist eine sorgfältige Einweisung und Schulung durch erfahrene und zertifizierte Instruktor:innen. Wir bilden unsere Instruktor:innen umfassend nach dem Ausbildungsprogramm von Tunnelinstructor.com aus. Diese gemeinnützige Organisation wurde gegründet, um das Fliegen im Windkanal zu einem sicheren Sport zu machen und Standards für die Branche zu setzen. Das Training umfasst umfangreiche Sicherheitsschulungen zum richtigen Verhalten im Windkanal, um kritische Situationen proaktiv zu verhindern und das optimale Verhalten in allen möglichen Situationen zu gewährleisten.
Unsere Instruktor:innen weisen alle Teilnehmenden ausführlich in die richtige Körperhaltung und das korrekte Verhalten im Windkanal ein, bevor sie diesen betreten dürfen. Auch während des Fluges sind die Instruktor:innen stets anwesend, um die Teilnehmenden zu überwachen, ihnen Feedback zu geben und im Notfall eingreifen zu können.

 

Die Verwendung von Schutzkleidung und Sicherheitsausrüstung wie Helm, Schutzbrille und Fliegeranzügen ist obligatorisch, um Verletzungen zu minimieren. Vor dem Zutritt in den Windkanal müssen sämtliche Gegenstände wie Uhren und Schmuck (ja, auch Mobiltelefone) abgelegt werden, da verlorene Dinge im Luftstrom Personen verletzen können. Als Schuhwerk empfehlen wir Schnürschuhe mit abriebfester Sohle, die vor dem Flug fest zugebunden werden.

 

Indoor Skydiving ist Sport! Den Körper auf einer Luftsäule auszubalancieren und dabei Arme und Beine einzusetzen, um zu manövrieren, kann anstrengend sein. Dafür sind Ausdauer, Beweglichkeit, Konzentration und Koordination nötig. Die Muskelgruppen, insbesondere die Körpermitte, die beim Fliegen aktiviert werden, werden in der Regel nur selten beansprucht und ermüden deshalb schnell. Es ist jedoch nicht nötig, eine Sportskanone zu sein, um im Windkanal zu fliegen. Das Fliegen im Tunnel ist gerade auch deshalb attraktiv, da es (fast) keine Barrieren in Bezug auf Alter, Behinderung, Geschlecht oder Gewicht gibt und kaum Verletzungsgefahr besteht. Personen mit vorbelasteten Schulterverletzungen und schwangeren Frauen raten wir allerdings vom Indoor Skydiving ab. In Zweifelsfällen sollte im Vorfeld ein Arzt konsultiert werden.

 

Für Proflyer kommen weitere Sicherheitsaspekte hinzu:

  • Für das regelmässige Training und sportliche Flugmanöver bietet ein Integralhelm den optimalen Schutz und wir empfehlen das Tragen von Handschuhen.
  • Flughöhen, Geschwindigkeiten und Manöver müssen an das persönliche Level angepasst werden. Finger weg vom Sicherheitsnetz! Bei schnellen Manövern können reflexartige Griffe zu Verletzungen führen.
  • Fliegen mehrere Personen gemeinsam im Luftstrom, ist eine proaktive und vorausschauende Beachtung aller Flugpartner:innen elementar. Die visuelle Kommunikation untereinander ist enorm wichtig.
  • Die Handzeichen für die Geschwindigkeitsanforderungen müssen alle kennen und auch anwenden. Eine Erklärung von unserem Chief Instructor Sandro findest Du hier.
  • Besondere Vorsicht ist im Bereich der Tür sowie beim Ein- und Ausstieg geboten.
  • Neue Flugmanöver müssen im Vorfeld miteinander geplant und besprochen werden, um mögliche Risiken zu identifizieren. Hierfür stehen unsere Coaches immer zur Verfügung.

 

Insgesamt können wir sagen, dass Indoor Skydiving im Vergleich zu anderen Sportarten sehr sicher ist. Vorausgesetzt, es wird unter professioneller Anleitung und Einhaltung der Sicherheitsmassnahmen durchgeführt. Die meisten Verletzungen, die im Windkanal auftreten, sind eher leichter Natur, verursacht durch falsche Bewegungen oder Kollisionen. Dennoch: Jede sportliche Aktivität bietet ein gewisses Gefahrenrisiko. Deshalb hat die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften bei uns immer oberste Priorität. Wenn Du Zweifel oder gesundheitliche Bedenken hast, kannst Du Dich jederzeit an uns wenden. In Zweifelsfällen werden wir raten, mit einem Arzt Rücksprache zu halten.

 

Wir hoffen, wir können Dir mit diesem Beitrag Deine Befürchtungen oder Ängste nehmen. Wage den Sprung in den Windtunnel und erlebe das einzigartige Gefühl des Indoor Skydivings in sicherer Umgebung.